Salvianus von Marseille. Opera omnia, quae extant; in duos tomulos distributa, cum commonitorio Vincentii Lirinensis.

Tyrnau, Typis Academicis Societatis Jesu, 1752.

2 Bände in 1. Vortitel, Titel in rot und schwarz, (20), 267, (13) SS. Vortitel, Titel, 249, (11) SS. Mit (wdh.) Holzschnittvignette an den Titeln und einigen floralen bzw. architektonischen Initialen und Zierstücken in Holzschnitt. Lederband der Zeit mit goldgepr. rotem Rückenschildchen und Rückengoldprägung (oxydiert). Dreiseitig gesprenkelter Rotschnitt. 8vo.

 200.00

Die Werke des Kirchenschriftstellers Salvian (5. Jh.), der auf Lérin bei Marseille ein aszetisches Leben führte. Sein Hauptwerk ist das um 438 verfaßte ‘De gubernatione Dei’, “eine kulturgeschichtliche Fundgrube ersten Ranges [...] es soll den Glauben an die göttliche Vorsehung rechtfertigen und das über das christliche Römerreich mit der germanischen Völkerwanderung hereingebrochene Unglück als verdientes Strafgericht nachweisen” (LThK IX, 138f.). Ferner enthalten ist die Schrift ‘Adversus avaritiam’, in dem sich Salvian, “durch das Massenelend seiner Zeit und seiner Umgebung veranlaßt, [...] gegen das Grundübel jener Tage, die Habsucht (z. T. auch kirchlicher Kreise), die der Kirche die Mittel zur Unterstützung der Armen vorenthält”, wendet; Salvin “stellt dabei aber extreme kommunistische Forderungen auf” (LThK IX, 138).

Ebenfalls enthalten ist das Hauptwerk von Salvians Lériner Zeitgenossen, dem Semipelagianer St. Vinzenz, nämlich das ‘Commonitorium’ (“Merkbuch”), welches “die bündigste und korrekteste Formulierung der katholischen Lehre von der Tradition [bietet], die aus dem Altertum auf uns gekommen ist” (Rauschen, zit. n. LThK X, 632). Salvian und Vinzenz werden auch als die beiden “kleinen Kirchenväter” bezeichnet.

Titel des 2. Teils gelockert. Einband mit Wurmspuren; Rücken mit Fehlstellen; Ecke des Hinterdeckels lädiert. Innen sauber und fleckenfrei. Bemerkenswert ist der Schriftzug “Got[t]” in hebräischen Lettern (nicht also das Tetragrammaton) im strahlenumkränzten symbolischen Dreieck des Kopfstücks auf S. 5.

Sehr selten; kein Ex. in internationalen Bibliothekskatalogen oder im Handel der letzten 30 Jahre nachgewiesen.

References

Diese Ausgabe nicht bei Brunet, Ebert, Graesse.

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