Waldeyer-Hartz, Wilhelm, Anatom (1836-1921). Gedr. Visitkarte mit 3 eigenh. Zeilen.

Berlin, 22. III. 1892.

1 S. 5,9:9,8 cm.

 120.00

Beehrt sich, "Ihnen und Ihrer Frau Gemahlin seine besten Glückwünsche auszusprechen" - Der Adressat ist wohl der Wiener Jurist Karl Frh. von Haerdtl (1818-89).

Überwiegend mit der mikroskopischen Anatomie von Nervenfasern, Gehörorganen, Augen und Ovarien beschäftigt, entdeckte der Wissenschaftler das Keimepithel und erbrachte den Nachweis, daß das Nervensystem aus mit langen Fortsätzen versehenen Zellen besteht, die er Neuronen nannte; er prägte auch die Begriffe "Chromosom" (1888) und "Schmelzleiste", 1891 begründete er die Neuronenlehre ("Waldeyer-Kontinguitätstheorie"). Nach W.-H. sind die Waldeyersche Markbrücke und der Waldeyersche Schlundring benannt. In seinem Hauptwerk "Eierstock und Ei" (1870) zeigte er auf, daß das Geschlechtssystem auch bei Wirbeltieren ursprünglich bisexuell angelegt ist.

Karl Frh. von Haerdtl war Mitglied des Herrenhauses und mehr als zwanzig Jahre lang Präsident der Wiener Advokatenkammer.

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