Stolberg-Stolberg, Friedrich Leopold zu, Schriftsteller und Übersetzer (1750-1819). Eigenh. Brief mit U. ("F. L. Stolberg").

Münster, 10. II. 1810.

1½ SS. auf Doppelblatt. 4to. Mit eh. Adresse (Faltbrief). Wasserzeichen "J. Honig & Zoonen".

 2,500.00

An Werner von Haxthausen in Halle, zur Geburt seines Enkelsohns Richard zu Stolberg-Wernigerode (1810-27) und zu einem Kredit von 400 Reichsthalern, die ein Edelmann aus dem westfälischen Adelsgeschlecht Wintgen einem gewissen Bernhard geborgt und für den Stolberg gebürgt habe: "Zuvörderst, liebster Werner, melde ich Dir, daß meine Mariagnes am 31sten Jänner glückl. von einem Knaben entbunden worden. Er heißt Richard. Das ist nun schon ihr fünftes Kind. Da ihres Mannes Brief an mich an eben dem Tage geschrieben war, sehne ich mich sehr nach ferneren Nachrichten, doch mit guter Hofnung, da sie mir noch am 26sten schrieb, daß sie sich gesunder und stärker fühle als seit 5-6 Jahren [...]".

Friedrich zu Stolberg hatte in jungen Jahren mit Goethe die Schweiz bereist, später jedoch eher Kontakt zu den religiösen Gruppierungen des Münsterschen Kreises (u. a. Herder), die ihn auch zu seinem großen Werk "Geschichte der Religion Jesu Christi" (15 Bde.) inspirierten. Werner von Haxthausen wurde durch Kontakte seiner Halbschwester Therese von Droste-Hülshoff um 1800 in der Familie Stolbergs in Münster erzogen. Anfang des 19. Jhs. hatte Haxthausen vorübergehend die Dompräbende in Paderborn übernommen (so auch die Adresse) und studierte Orientalistik in Paris, Göttingen und Halle. Er sollte 1810 an der Verschwörung Wilhelm von Dörnbergs gegen die Franzosenherrschaft in Westfalen beteiligt sein, weswegen er einige Zeit nach England flüchten musste.

Mit Ausriss durch Brieföffnung, Poststempeln und Siegelrest. Stellenweise kleine Randläsuren bzw. Ein- und Ausrisse. Leicht braunfleckig.

Stock Code: BN#56103 Tag: