Sammlung von Handzeichnungen der Herzogskinder in Bayern und der Kinder der Königsfamilie, teils mit U. und Datierung.
Zusammen ca. 174 Bll. Verschiedene Formate und Techniken auf Papier und Karton. In kleinerer Halbleinenmappe der Zeit in Türkis mit goldener Verzierung und Bändchen und in 2 gebundenen Zeichenheften, davon eine verschließbare Papiermappe mit papierverstärktem Rücken und Titelschild sowie mit beigebundenen Schmutzblättern (1+20 Bll.) und ein Heft mit blauem Einband (12 Bll.). Zusammen mit 8 Werken befreundeter Personen und mehreren lithogr. Vorlagenblättern.
€ 6,500.00
Umfangreiche Sammlung teils kindlicher Zeichnungen und Skizzenblätter und teils ausgearbeiteter Natur- und Objektstudien, Interieurs, Karikaturen und Kopien. Beim überwiegenden Teil der Objekte handelt es sich um Bleistiftzeichnungen (ca. 146 Bll.), hinzu kommen 20 Aquarelle, 4 lavierte Tuschezeichnungen, zwei Kohlezeichnungen und ein kleines Werk in Öl. Ausgewiesen sind 56 Bleistiftzeichnungen von Karl Prinz von Bayern (1874-1927), zwei Bleistiftzeichnungen und ein Aquarell von Sophie Charlotte in Bayern (1847-97) und je eine Bleistiftzeichnung von Sophie Adelheid in Bayern (1875-1957), Elisabeth Gabriele in Bayern (1876-1965), Luitpold Emanuel in Bayern (1890-1973) und Helmtrud Prinzessin von Bayern (1886-1977).
Unter den qualitätvollsten und ausgefallensten Werken der Sammlung stechen hervor eine Zeichnung eines Fischers mit Netz und Pfeife (Februar 1846), eine überaus skizzenhafte Darstellung des Simssees bei Rosenheim (15. IX. 1916), das Portrait einer jungen Frau im historischen Kostüm (wohl nach einer Vorlage), die Karikaturen eines übellaunigen Mädchens (28. III. 1851) und eines kakophonischen Engelskonzerts, sowie die Aquarelldarstellung eines Segelschiffes. Das Zeichenheft mit Titelschild ist eine durchaus gelungene Kopie von Charles Le Bruns klassischem Studienbuch "Caractères des Passions" in Bleistift mit Pastell. Das kleinere blaue Zeichenheft enthält Studien von Augen, Ohren, Gesichtsformen, etc. Insgesamt herrschen Naturstudien, Landschaftsdarstellungen und Figurenskizzen bzw. Karikaturen vor. Das älteste datierte Blatt der Sammlung ist die saubere Bleistiftzeichnung eines Türmchens (24. XII. 1844), das zweifellos dem Zeichenunterricht eines der Herzogskinder zuzurechnen ist. Zwei charmante kindliche Aquarelle zeigen Märchenszenen; ein kleineres Konvolut innerhalb der Sammlung besteht aus 7 Bll. mit sehr sauberen Ornament- und Schmuckzeichnungen aus einer Hand. Die Schwestern Sophie Adelheid und Elisabeth Gabriele skizzierten im Februar 1888 dasselbe Interieur wie zwei ihrer britischen Gouvernanten, Miss Linch und Miss Notting; letztere hat den Zeichenwettbewerb eindeutig gewonnen.
Teilweise beschnitten, mit Siegel ("G") und Siegelresten, meist minimal bis leicht fleckig und etwas gebräunt, sowie vereinzelt kleinere Einrisse, wenige Blätter stärker braunfleckig. Die Blätter der gebundenen Zeichenhefte teils lose.
Mit mehreren Beilagen, darunter verschiedene Vorlagenblätter und Zeichenübungen, ein sauber ausgeführter Entwurf für eine Märchenillustration mit Zwergen in Tinte, ein auf Trägerkarton montiertes Spruchbild (1880) mit eh. Zeilen einer Marie Stolberg (verso), eine äußerst qualitätvolle aquarellierte Federzeichnung mit klar expressionistischen Zügen betitelt "Die Wirkung", eine von einem Karl Donner signierte Kohlezeichnung, ein entzückendes kleinformatiges Ölportrait eines Kleinkinds im Kindersitz u. a.
Aus Wittelsbacher Besitz.