Bülow, J. von, dänischer Gesandter in London (fl. 1879). Eigenh. Brief mit U.

St. Anne's Hill, Chertsey, 23. IV. 1879.

8 SS. auf 2 Doppelblättern. 8vo.

 200.00

An eine Gräfin über den Landaufenthalt ärmerer Kinder in Dänemark während der Sommerferien: "Es ist mir sehr schmeichelhaft, daß Sie durch meine Frau Sich an mich wenden, Sie werden aber verzeihen wenn ich so frei bin meiner Neigung zu folgen und Ihnen selbst, nicht dem Grafen, meine Antwort schicke. Uebrigens bedaure ich, nicht sehr viel über die Sache sagen zu können, da ich, stets abwesend, nur ganz im allgemeinen mich dafür interessirt habe [...] Was ich jetzt darüber weiß ist, daß man in Copenhagen, besonders - vielleicht auch nur dann - in der 3-4 Wochen langen Sommerferie [!] den armen Kindern den wohlthuenden Landaufenthalt zu verschaffen sucht. Einige Wochen vor Anfang der Ferien ersucht eine Commission von freiwilligen Kinderfreunden, durch die Zeitungen in Stadt und Land, daß die jenigen Hausvätern [!] sich melden, welche geneigt seien ein oder mehrere Kinder bei sich unentgeltlich während der 3-4 Wochen aufzunehmen [...] Nach den dann eingesandten Offerten kann erst die Zahl der aufzunehmenden Kindern [!] bestimmt werden, und darauf basirt setzt die Commission sich mit ärmeren Schulen in Verbindung um zur rechten Zeit die bestimmte Zahl Kinder angewiesen zu bekommen. Darauf wendet sich die Commission an die Eisenbahndirektion, respective an Fuhrleute mit der Bitte, daß die Kinder unentgeltlich oder für geringes Fahrgeld transportirt werden und diese Bitte wird stets gerne erfüllt. Die betreffenden Pflegeltern auf dem Lande bekommen dann zeitig Nachricht wann und wie viele Kinder hinkommen werden, und gewöhnlich laßen dann jene die Kinder an der nächsten Station abholen zu Wagen oder zu Fuß nach den Umständen. Nach beendeter Ferie werden die Kinder dann auf ähnliche Weise zurückgebracht und von den Schulen oder Eltern in Empfang genommen [...]".

Auf Briefpapier mit gepr. Adresse. Mit kleinen Rostspuren.

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