2 autograph letters signed.
(Small) 8vo. Altogether (4+¾ =) 4¾ pp. on 3 ff.
€ 7,500.00
Both letters to the German writer Walter Opitz (1879-1963), who had sent Mann his poems: "Lieber Herr Opitz! Nach und nach habe ich nun alle litterarischen Herrlichkeiten, mit denen Sie mich bedachten (nicht wahr, auf die beiden Zukünfte, die ich noch vorgestern in meinem Briefkasten fand, verdanke ich Ihnen?) verständnisinnig ausgekostet: vor allem Ihre Verse, aus denen ein so vornehmes und sympathisches Talent zu mir sprach. Lassen Sie mich Ihnen für den reinen Genuß, den mir die Lektüre gewährte, von Herzen Dank sagen. Ich untersage es mir, diesem Dank einen übertriebenen und falschen Nachdruck zu geben, indem ich die großen Wörter des Lobes und der Begeisterung hervorsuchte, mit denen man sich bei solchen Gelegenheiten erkenntlich zu zeigen pflegt. Sie selbst würden mich auslachen, wenn ich behauptete, daß diese Gedichte irgend etwas verblüffend Neuartiges und Kühnes nach Form oder Inhalt an sich hätten. Ich verhehle sogar weder mir noch Ihnen, daß vielen davon (und nicht zuletzt diejenigen, die von der Romanzeitung veröffentlicht worden sind) etwas wesenlos Epigonenhaftes eigen ist, - wobei übrigens immer noch die Glätte und Anmuth der Form zu bewundern übrig bleibt. Dieser sicheren Grazie gegenüber ist es desto verwunderlicher, daß bei den humoristischen Sachen hie und da kleine böse Geschmacksentgleisungen mitunterlaufen, eine gelegentliche Plattheit, eine allzu triviale Scherzhaftigkeit, - obgleich es eigentlich dumm ist, an so liebenswürdigen Keckheiten kritisch herum zu nörgeln [...]" (16 Dec. 1902).
The letter from California, dated 3 April 1947, discusses a shipment of Mann's "Lotte in Weimar" which had been returned to the sender with the information that books were not allowed to be sent to the Russian-occupied zone: "Da kannst nix machen, wie wir Altbayern sagen zu sagen pflegten [...]".
Around the turn of the century, Walter Opitz had been a member of the literary circle that also included Thomas Mann, Armin Martens, and the brothers Carl and Paul Ehrenberg.
Both letters have punched holes in the left margin (barely touching some letters); the 1947 letter is a little soiled, showing tiny edge flaws.