Die erste Walpurgisnacht

Mendelssohn Bartholdy, Felix, Komponist (1809-1847). Eigenh. Brief mit U.

Leipzig, 15. VIII. 1843.

¾ S. auf Doppelblatt. 8vo. Mit eh. Adresse (Faltbrief).

 8,500.00

An seinen Verleger Friedrich Kistner über Korrekturen an seiner Kantate "Die erste Walpurgisnacht" (op. 60, MWV D 3): "Beiliegend die Partitur der Walpurgisnacht, die ich mit Schmerzen durchgesehn und von Henschkeschen Menschlichkeiten möglichst befreit habe. Auch die der Concert-Direction gehörigen Orchesterstimmen sende ich Ihnen hiemit; wollen Sie sie zum Stich benutzen, so müssen Sie versuchen ob Sie (der Verleger) sich mit sich (dem Concert-Director) darüber verständigen können; wo nicht, so geben Sie sie Griel, daß er sie wieder in den Schrank thut [...]".

Amadeus Eduard Anton Henschke war Mendelssohns Notenkopist in Leipzig; Griel war Konzertdiener am Leipziger Gewandhaus. Kistner selbst war "wegen seiner großen organisatorischen Fähigkeiten [...] 1835 in die Konzert-Direktion des Leipziger Gewandhauses [berufen worden], wo er das Geldwesen und die Organisation der Gewandhauskonzerte übernahm. 1843 wurde er auch Schatzmeister des von Mendelssohn begründeten Leipziger Konservatoriums und 'Deputierter aus der Klasse der Musikalienhändler' beim Buchhändler-Verein in Leipzig" (Elvers, s. u.).

Mendelssohn schrieb seine Kantate nach Goethes gleichnamiger Ballade 1831/32. "Zehn Jahre später, 1842/43, arbeitete Mendelssohn sein Werk grundlegend um. Diese zweite Fassung fand ihre Uraufführung, wie die vorige einstudiert und geleitet vom Komponisten, am 2. Februar 1843 im Leipziger Gewandhaus. Unter den Zuhörern waren Robert Schumann und Hector Berlioz, der sich besonders begeistert über das Werk äußerte. In dieser zweiten Fassung wird das Werk heutzutage üblicherweise aufgeführt" (Wikipedia).

Mit kleinem Ausriss durch Siegelbruch, dieses selbst - schwarz und mit Mendelssohns Initialen versehen - gut erhalten; leicht knittrig und eingerissen.

References

Ediert in: Sämtliche Briefe, Bd. 9, Nr. 4057. Vgl. R. Elvers, Art. "Kistner, Friedrich", NDB XI (1977), 690.

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