[Beethoven, Ludwig van, Komponist (1770-1827)]. Anschlagplakat für Beethovens große musikalische Akademie am 2. Jänner 1814 im großen Redoutensaal. Einblattdruck.

[Wohl Wien, 1813].

1 S. Qu.-gr.-folio (406:483 mm).

 18,000.00

Extrem seltener, vermutlich unikaler Aushangzettel, für uns bibliographisch nicht nachweisbar. Am 31. Dezember 1813 hatte Beethoven im "Allgemeinen Intelligenzblatt zur Oesterreichisch-Kaiserlichen privilegirten Wiener Zeitung" (Nr. 209, 1317) unter dem Titel "Musikalische Akademie" folgende Anzeige veröffentlicht: "Der Wunsch zahlreicher, mir sehr verehrungswürdiger Freunde der Tonkunst, meine grosse Instrumental-Composition über Wellingtons Sieg bey Vittoria noch einmahl zu hören, macht es mir zur angenehmen Pflicht, dem schätzbaren Publikum hiermit anzukündigen, daß ich Sonntag den 2. Januar, die Ehre haben werde, mit dem Beystande der vorzüglichsten Tonkünstler von Wien, besagte Composition, mit neuen Gesangstücken und Chören vermehrt, im k. k. Redouten-Saale, zu meinem Besten, aufzuführen".

Auf dem Programm standen: "Erstens: Die neue große Symphonie [d. i. die 7. oder 8. Sinfonie]. Zweytens: Ein neuer feyerlicher Einzugs-Marsch mit Chören [Marsch Nr. 1 in F-Dur, "Yorckscher Marsch"), Drittens: Eine noch nie gehörte Baß-Arie, mit Begleitung des Chors, aus der Oper: Die Ruinen von Athen, die Scene des Oberpriesters im Tempel der Musen, gesungen aus Gefälligkeit für den Conzertgeber von Herrn Weinmüller k. k. Hofkapell- und Kammersänger [d. i. Festspiel nach Kotzebue, op. 113, wohl die Arie des Hohepriesters, "Will unser Genius noch einen Wunsch gewähren"], Viertens: Eine große vollstimmige Instrumental-Composition, geschrieben auf Welllingtons Sieg in der Schlacht bey Vittoria [d. i. "Sinfonisches Schlachtengemälde", op. 91)".

Bei dem im Aushang erwähnten Sänger Weinmüller handelt es sich um den deutsch-österreichischen Bass und Theaterregisseur Carl Weinmüller, dessen vorzüglichste musikalische Tat darin bestand, dass er 1814 zusammen mit Ignaz Saal und Johann Michael Vogl Beethovens weitgehend vergessene Oper "Fidelio" für eine Benefizvorstellung wählte "und den Komponisten damit zu einer grundlegenden Überarbeitung des Werkes anregte. Diese dritte, endgültige Fassung kam am 23. Mai 1814 im Theater am Kärntnertor erstmals zur Aufführung" (Wikipedia).

Etwas fleckig und abgegriffen; gefaltet.

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