Strauss, Richard, Komponist (1864-1949). Eigenh. Brief mit U.

Basel, 24. I. 1917.

1 S. auf Doppelblatt. 8vo.

 2,500.00

An die Sopranistin Lily Hafgren: "Ihr Brief wurde mir erst nach Holland nachgeschickt u. heute habe ich erst ein wenig Ruhe, ihn zu beantworten. Ich rate, nach den Wünschen der Generalintendanz vorerst Fidelio zu lernen, bin bereit, am 17. oder 18. Februar Ihnen Ihr erstes Auftreten zu dirigieren, wenn es sich bis dahin hinausschieben läßt. Ich bin am 14. Febr. Früh in Berlin (Hotel Adlon), habe am 16ten Conzert u. fahre am 19ten Früh nach Kopenhagen. Dazwischen zu Ihrer Verfügung. Isolde empfehle ich, auch baldigst in Angriff zu nehmen [...]".

Anfangs Klavier studierend, wurde Lily Hafgren durch Siegfried Wagner zu einem Gesangsstudium ermuntert, nach dessen Abschluss sie 1908 in Bayreuth als Freia im "Rheingold" debütierte. Später sang sie u. a. auch die Elsa in "Lohengrin" oder die Eva in den "Meistersingern". Von 1908 bis 1912 sang sie in Mannheim und anschließend sechs Jahre in Berlin; ihr umfangreiches Repertoire umfasste die Partien von Brünnhilde und Isolde bis hin zur Pamina and zur Gräfin Almaviva, Tosca, Carmen und Charlotte in "Werther"; in der Berliner Premiere der "Frau ohne Schatten" gab sie die Kaiserin und in der "Ariadne auf Naxos" die Titelrolle. "Her voice on records is bright in tone, conveying a strong sense of dramatic commitment" (Grove Music Online).

Auf Briefpapier mit lithogr. Briefkopf des Hotel des Trois Rois.

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