Liszt, Franz, Komponist (1811-1886). Eigenh. Brief mit U. ("F. Liszt").

O. O., 19. V. 1851.

1¾ SS. auf Doppelblatt. 8vo.

 3,500.00

Wohl an den Musikschriftsteller und -verleger Bartholf Senff über Korrekturen und einen Artikel für die Zeitschrift "Signale für die musikalische Welt": "In ein paar Stunden gehe ich abermals nach Eilsen! - Sollten Sie mir Correcturen oder andres mitzutheilen haben, so bitte ich Sie bis zum 5ten Juny nach Eilsen zu adressiren. Für die Vorstellungen der Pfingstfeiertage gedenke ich wieder hier einzutreffen. Beifolgend der Göthe Stiftungs Artikel ein[es] Hamburger Correspondenten; vielleicht convenirt es Ihnen denselben in den Signalen aufzunehmen, wofür ich Ihnen nur dankbar sein würde - Zerdahely hat Ihnen schon diesen Wunsch ausgesprochen - jedenfalls muß ich Sie aber bitten sich keineswegs damit zu incommodiren [...] Die beiden Polonaisen erhalten Sie sogleich nach meiner Rückkehr; sie sind gänzlich fertig und bedürfen blos der Abschrift".

Liszt hatte den Sommer 1849 zusammen mit seiner Lebensgefährtin, der Fürstin zu Sayn-Wittgenstein, und deren Tochter Marie auf Helgoland verbracht. Auf der Rückreise im September war Marie an Typhus erkrankt. Gemeinsam blieb man in Bad Eilsen und ließ sich vom damaligen Kurarzt, dem Geheimen Hofrat Dr. Karl von Möller aus Minden, behandeln. Von da ab sollte Liszt bis 1851 insgesamt zwölf Monate in Bad Eilsen verbringen.

Während seiner Zeit als Hofkapellmeister in Weimar (1848-58) hatte Liszt das detaillierte Programm einer Goethe-Stiftung entworfen, mit deren Hilfe die Künste in Deutschland an den europäischen Rang der Goethezeit anknüpfen sollten, und dazu 1851 bei Brockhaus seine Schrift "De la Fondation-Goethe à Weimar" veröffentlicht.

Ede Szerdahelyi (1820-80) war ein ungarischer Pianist und Komponist, der wegen seiner Beteiligung am Ungarnaufstand von 1848 in Olmütz inhaftiert gewesen war. Von Jänner bis Juli 1851 war er in Weimar zu Gast bei Liszt, dem er die Verbindung zu prominenten Exilungarn herstellte. Nach mehrjährigem Aufenthalt in London und in den USA kehrte er 1877 nach Pest zurück und traf auch wieder mit Liszt zusammen, der ihm seine Ungarische Rhapsodie Nr. 1 in E-Dur widmete.

In den Faltungen etwas gebräunt.

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