Laker, Karl, Mediziner und Musikforscher (1859-1956). Eigenh. Brief mit U.

Graz, 3. IV. 1913.

2¾ SS. auf Doppelblatt. 8vo.

 180.00

An den nicht namentlich genannten Musikwissenschaftler, -kritiker und Librettisten Richard Batka: "Anbei die Analyse, aus der Sie ein Beispiel der Verwendbarkeit meiner Arbeiten auch für praktische Musik ersehen werden. Die Tonverhältnisse, welche die Schwierigkeiten dieser Stelle bedingen, liegen klar vor Augen. Ich möchte Sie sehr bitten, wenn Ihnen wieder einmal eine ähnliche Stelle einfällt, in welcher eine Gesangsstimme auf außer ihr liegende Schwierigkeiten stößt, die nach dem bisherigen Stande der musikalischen Wissenschaft nicht oder ungenügend erklärbar sind, mir davon gütigst Mitteilung zu machen. Ich hätte diese Studie Ihnen gerne ganz überlassen, nun möchte ich dieses interessante Beispiel aber doch noch vor Abschluß meines Buches verwerten. Ich bitte Sie daher um Rücksendung nach 14 Tagen [...]".

Karl Laker war Professor für physiologische Akustik und "veröffentlichte seit 1892 mehrere Arbeiten auf dem Gebiet der Hals-, Nasen und Ohrenheilkunde, beschäftigte sich aber auch mit Problemen der Musiktheorie, wie dem Ausgleich zwischen temperierter und reiner Stimmung oder der Einführung einer neuen Notenschrift (Notation). Sein Hauptanliegen war es, das Tonsystem und die Probleme der Stimmung anschaulich darzustellen oder durch einfache mechanische Behelfe in der Art eines Rechenschiebers verständlich zu machen. Sein Bestreben, die Tonverhältnisse auch für das Auge fasslich darzustellen, führte zu Vorschlägen für eine neue Notenschrift, in der die Intervallabstände der Noten auch graphisch gleich groß sein müssten. Laker schlug daher die Verwendung von sechs Notenlinien vor und eine chromatische Anordnung der Noten auf Linien und Zwischenräumen" (Oesterreichisches Musiklexikon Online).

Auf Briefpapier mit gestemp. Briefkopf; einige Tintenwischer. In altem Sammlungsumschlag.

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