2 eigenh. Briefe mit U.
Zusammen 6 SS. auf Doppelblättern. 8vo.
€ 140.00
An Karl Sonklar von Innstädten: “Was zunächst den Antrag des Alpenvereines in Betreff unserer Stubaier Arbeit anlangt den zu übermitteln Sie so freundlich waren, so habe ich selbstverständlich sogleich an Dr. Pfaundler darüber berichtet [...] Was nun die versprochenen Pflanzen betrifft, so muß ich mich allerdings wieder entschuldigen aber doch hoffe abermals mit triftigen Gründen. Bei Durchsicht meines Herbars zeigte es sich daß nur ein paar Exemplare der v. Ihnen bezeichneten Species zum Verschicken tauglich gewesen wären [...]” (Br. v. 13. XII. 1864).
Barth von Barthenau hatte 1859 sein bei Justus von Liebig und Max von Pettenkofer in München begonnenes Studium der Chemie unterbrochen, um als Freiwilliger der Akademischen Legion in Norditalien zu kämpfen. 1860 in Innsbruck promoviert und als Universitätsassistent tätig, zog er 1866 gegen Preußen erneut ins Feld. Im Jahr darauf als Professor für Chemie an die Universität Innsbruck berufen, ging er 1876 nach Wien, war Mitglied der Akademie der Wissenschaften und des Obersten Sanitätsrats. Zu den Begründern der ‘Monatshefte für Chemie’ zählend, befaßte er sich besonders mit den Benzolderivaten, erforschte die Einwirkung der Kalischmelze auf organische Substanzen und entdeckte das Resorzin. Mit Leopold Pfaundler von Hadermur hatte er 1865 die erwähnte ‘Die Stubaier Gebirgsgruppe’ verfaßt. Vgl. Öst. Lex. I, 87.
Der Geograph und Generalmajor Karl Sonklar von Innstädten (1816-1885) zählt neben Friedrich von Simony und Anton von Ruthner zu den Pionieren der Alpenerforschung; als geographischer Schriftsteller hat Sonklar "durch gründliche und vielseitige Beobachtungen über Gletscher, hydrographische, meteorologische und biogeographische Erscheinungen, besonders die Höhengrenzen, die er seinen wissenschaftlichen Beschreibungen beschränkterer Gebiete der Alpen einverleibte, wissenschaftliches Material von Werth dargeboten und zugleich die Methode der Länderbeschreibung geklärt" (ADB). Neben militärwissenschaftlichen Abhandlungen in den Bereichen der Taktik und Kriegsgeschichte veröffentlichte er auch ein kunstwissenschaftliches Werk, das nach dem wohlwollenden Urteil der Zeitgenossen "in keiner Anstalt, in welcher über Kunst vorgetragen wird, fehlen" dürfe (Wurzbach).
Aus der berühmten Autographensammlung des Adalbert Freiherr von Lanna (1836-1909).