Steinhauser, Anton, Geograph und Mathematiker (1802-1890). Eigenh. Brief mit U.

Wien, 31. VII. 1878.

1 S. 8vo.

 75.00

An Karl Sonklar von Innstädten: "Obwohl schon einige Tage durch Ihre gütige Anordnung im Besitze eines Exemplares Ihrer vortrefflichen Geographie für Mil. Schulen komme ich erst heute dazu, Ihnen meinen innigsten Dank für diese überraschende Widmung zu sagen [...] Nehmen Sie es nicht ungütig auf, wenn ich Ihnen, da ich kein Ex. meiner Geographie von Öst. Ungarn [...] mehr besitze, eine ältere Arbeit über Deutschland schicke [...]”.

Steinhauser galt neben Glaisher als vorzüglicher Kenner der Zahlentafeln, als Geographen lagen ihm “Theorie und Praxis der Kartographie ganz besonders am Herzen” (ADB XXXV, 712). Ausgezeichnet mit dem Franz-Josephs-Orden und Mitglied “einer Menge von gelehrten Gesellschaften”, blickte “die gesammte Fachwelt [...] mit Ehrfurcht zu ihm auf, als zu dem Altmeister der deutschen Kartographie” (ebd. 713); “[i]hn beweinten die Gattin und eine verheiratete Tochter” (ebd., 712).

Der Geograph und Generalmajor Karl Sonklar von Innstädten (1816-85) zählt neben Friedrich von Simony und Anton von Ruthner zu den Pionieren der Alpenerforschung; als geographischer Schriftsteller hat Sonklar "durch gründliche und vielseitige Beobachtungen über Gletscher, hydrographische, meteorologische und biogeographische Erscheinungen, besonders die Höhengrenzen, die er seinen wissenschaftlichen Beschreibungen beschränkterer Gebiete der Alpen einverleibte, wissenschaftliches Material von Werth dargeboten und zugleich die Methode der Länderbeschreibung geklärt" (ADB). Neben militärwissenschaftlichen Abhandlungen in den Bereichen der Taktik und Kriegsgeschichte veröffentlichte er auch ein kunstwissenschaftliches Werk, das nach dem wohlwollenden Urteil der Zeitgenossen "in keiner Anstalt, in welcher über Kunst vorgetragen wird, fehlen" dürfe (Wurzbach).

Aus der berühmten Autographensammlung des Adalbert Freiherr von Lanna (1836-1909).