Stresau, Hermann, Schriftsteller (1894-1964). Ms. Brief mit eigenh. U.

Berlin, 2. X. 1928.

1 S. 4to.

 75.00

Wohl an den namentlich nicht genannten Musikhistoriker Otto Erich Deutsch: “Mit einer Arbeit über Ferdinand Kürnberger beschäftigt, finde ich in früheren Notizen[,] die ich vor einigen Jahren machte, die Bemerkung, der Aufsatz ‘Über das antik und modern Tragische’ sei, ausser in der Lauserschen Zeitschrift, auch von Ihnen in einem Sonderdruck herausgegeben worden. Könnte ich vielleicht einen solchen Sonderdruck erhalten? Wann und wo ist er erschienen? [...]” - Stresau war seit 1933 als freier Schriftsteller, Übersetzer und Mitarbeiter der ‘Frankfurter Zeitung’ und der ‘Neuen Rundschau’ in Berlin, seit 1938 in Göttingen tätig und gehörte der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung an; zuletzt war er Ehrenpräsident des Schriftstellerverbandes Niedersachsen. 1948 erschien sein Tagebuch des "Dritten Reiches" ‘Von Jahr zu Jahr’, das ein Dokument der Inneren Emigration darstellt. Vgl. Kosch XXI, 24.

O. E. Deutsch (1883-1967), ehedem Kunstkritiker der Wiener Tageszeitung ‘Die Zeit’ und Assistent am Kunsthistorischen Institut der Universität Wien, erwarb nach der Rückkehr aus dem Ersten Weltkrieg eine Buchhandlung, gliederte ihr einen Verlag an und war seit Mitte der zwanziger Jahre als Privatgelehrter und als Bibliothekar der Musiksammlung Anthony van Hoboken in Wien tätig. 1938 nach Großbritannien emigriert, gab er den ‘British Union Catalogue of music published before 1800’ heraus, erwarb die britische Staatsbürgerschaft und war als Gelehrter und Dozent in Cambridge sowie am British Council tätig. Nach Österreich zurückgekehrt, wurde er Mitglied des Zentralinstituts für Mozartforschung am Salzburger Mozarteum, dessen Vorsitz er 1962-65 gemeinsam mit Bernhard Paumgartner und Alfred Orel innehatte. Deutschs Bedeutung “liegt vor allem in seinen dokumentarischen Arbeiten zu Franz Schubert” (DBE). 1907 gab Deutsch ‘Ferdinand Kürnbergers Briefe an eine Freundin (1859-1879)’ heraus, 1910-14 die ‘Gesammelten Werke’, 1912 ‘Die Deutsche Schiller-Stiftung. Aufsätze. Literaturberichte und Gutachten von Ferdinand Kürnberger’, 1919 die Briefe an Heinrich Laube und 1926 ‘Drei Erzählungen’. Vgl. auch Czeike II, 20f.

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