Doczi, Ludwig Frh. von, Schriftsteller (1845-1919). “Erdbeben-Glossen”. Eigenh. Manuskript mit U.

Wien, Mai 1895.

1 S. 8vo.

 120.00

Zehn heitere, jeweils zweizeilige Strophen über Erdbeben: “'Gib mir zu steh’n!' rief einst zu Haus der Weise, | 'Und deine Erde heb’ ich aus dem Gleise!' | 'Steh, wenn du kannst', so höhnt’s vom Götterherde. | Ein Ruck - verheerend zittert’s durch die Erde. | [...] | Der Philosoph ruft: 'Halt! Soll mir was glücken, | So darf man mir den Standpunkt nicht verrücken!' | Der Fromme: 'Freilich ist das Heil nur drüben, | Doch hier das Feld, in Dulden uns zu üben.' [...]” - Doczi redigierte 1866 die ‘Kleine Kriegschronik’ und ging dann als Korrespondent der Wiener ‘Neuen Freien Presse’ nach Budapest. Nach der Einrichtung des ungarischen Ministeriums unter Gyula Andrassy wurde er dessen Stenograph und Sekretär; als Andrassy die Leitung des Außenministeriums übernahm, folgte ihm Doczi nach Wien und wurde dort Leiter des Pressebüros, 1871 auch Sektionschef. 1901 in den Freiherrnstand erhoben, schied er aus dem Staatsdienst aus und widmete sich seiner schriftstellerischen Tätigkeit. Durch Übersetzungen klassischer Texte in die ungarische und in die deutsche Sprache vermittelte er zwischen beiden Literaturen; er selbst verfaßte Schauspiele sowie das Libretto zu Strauß’ Operette ‘Ritter Pázman’ (1892). Vgl. Kosch III, 353f.

Mit alten Sammlungsvermerken in Bleistift; die alt abgetrennt Unterschrift am rechten unteren Blattrand alt montiert; in altem Sammlungsumschlag; beiliegend ein zeitgenössisch beschr. Sammlungskuvert.

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