Sonklar, Karl, Edler von Innstädten, Geograph und Topograph (1816-1885). Eigenh. Brief mit U.

Wr. Neustadt, 21. IX. 1863.

4 SS. auf Doppelblatt. 8vo.

 200.00

An den Mediziner und Klimatologen Rudolph Rt. von Vivenot jun. (1833-1870): "Ich habe bei meinen Beobachtungen über die Verdunstung des Wassers nicht sowo[h]l die Absicht, das Maß dieser Verdunstung in ihren Beziehungen zur Temperatur und Feuchtigkeit der Luft zu erforschen, sondern ich möchte blos erfahren, wie groß für unsere Gegenden die Menge des in freier Atmosphäre im jährlichen Mittel verdunstenden Wassers sei [...]".

Der Geograph und Generalmajor zählt neben Friedrich von Simony und Anton von Ruthner zu den Pionieren der Alpenerforschung; als geographischer Schriftsteller hat Sonklar "durch gründliche und vielseitige Beobachtungen über Gletscher, hydrographische, meteorologische und biogeographische Erscheinungen, besonders die Höhengrenzen, die er seinen wissenschaftlichen Beschreibungen beschränkterer Gebiete der Alpen einverleibte, wissenschaftliches Material von Werth dargeboten und zugleich die Methode der Länderbeschreibung geklärt" (ADB). Neben militärwissenschaftlichen Abhandlungen in den Bereichen der Taktik und Kriegsgeschichte veröffentlichte er auch ein kunstwissenschaftliches Werk, das nach dem wohlwollenden Urteil der Zeitgenossen "in keiner Anstalt, in welcher über Kunst vorgetragen wird, fehlen" dürfe (Wurzbach).

Rudolf Rt. von Vivenot jun., der älteste Sohn aus der ersten Ehe des weithin gerühmten Wiener Mediziners selben Namens (1807-84) mit Josefine Baronin Metzburg (1810-38) und Bruder des Historikers Alfred (1836-74) aus Rudolf sen. zweiter Ehe mit Antonie von Bergenthal (1820-46), zählt zu den Pionieren der "experimentell-physiologischen Richtung der Klimatologie" in Wien. "Die Folge der in [seinen] Aufsätzen mitgetheilten Untersuchungen war, daß die pneumatische Heilmethode in Deutschland vollends eingebürgert wurde, so daß sich jetzt kaum noch eine größere deutsche Stadt findet, die nicht eine pneumatische Anstalt besäße" (Annette von Vivenot: Geschichte der Familie v. Vivenot. Wien, Steyrermühl, 1902, S. 59).

Die Recto-Seite von Bl. 1 mit knapper Bleistiftnotiz zum Verfasser von fremder Hand.

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