Merten, Jakob. Grundriß der Metaphysik. Für Vorlesungen.

Trier, Fr. Lintz, 1848.

(8), (3)-207, (1) SS. Lederband der Zeit mit goldgepr. Deckelfileten und Rückentitel. Dreiseitiger Goldschnitt. 8vo.

 450.00

Erste Ausgabe. Widmungsexemplar des Autors an seinen Lehrer, den Wiener Theologen und Philosophen Anton Günther (1783-1863): "Sr. Hochwürden, dem Herrn Dr. Günther in hochachtungsvoller Ergebenheit, der Verfaßer" (Vorsatzblatt). Der Trierer Theologe Merten (1809-72) war lange Zeit der Philosophie Günthers verpflichtet, dessen Werke 1857 wegen seines "Semirationalismus" vom Vatikan auf den Index gesetzt wurden. Der sog. "Güntherianismus", der in den Jahren 1830-70 großen Einfluß ausübte, bestand hauptsächlich in einer rationalen Begründung des Christentums und einer fundierten Anthropologie. Mertens eigene "Metaphysik" wurde zwar nicht indiziert, doch beugte sich Merten dem Willen der katholischen Kirche, wandte sich allmählich von Güntherianismus ab und "söhnte sich, je länger er lebte, innerlich mit den Principien der großen Scholastiker aus. Es wäre Unrecht, Merten einer rein äußerlichen Accommodation an eine ihm innerlich widerstrebende Richtung anzuklagen. Der einfache demütige Sinn des Mannes machte es ihm verhältnismäßig leicht, mit seiner Vergangenheit zu brechen" (ADB XXI, 470).

Zahlreiche wohl von der Hand des Autors herrührende Textkorrekturen, die in der Regel Zeichensetzung, Textauszeichnung, Sprachrhythmus etc., aber auch Wortergänzungen betreffen. Später in der katholisch-theologischen Fakultätsbibliothek zu Wien mit entspr. Titelstempel. Zuletzt in der Bibliothek Dr. Eduard Kamenicky (1925-2008). Dekorativ gebunden.

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