[Windisch-Graetz, Ludwig Fürst zu]. Album mit 296 einmontierten Postkarten.

Verschiedene Orte.

Meist 8vo, einige jedoch (teils mehrfach) gefaltet und i. F. gr.-8vo. Zudem sieben Originalphotographien und zwei einmontierte Aquarelle. Lederband der Zeit mit Deckel- und Rückenprägung. Quer-Folio.

 3,500.00

Postkartenalbum aus dem Besitz von Ludwig Fürst zu Wittgenstein und dessen Gattin Valerie. Die zumeist an die zwei genannten gerichteten Karten stammen mehrheitlich von ungarischen und sonstigen Verwandten sowie von dem späteren Generalfeldmarschall Karl Wilhelm Paul von Bülow (1846-1921) und der Pianistin Gisela von Ehrenstein (1859-1932). Zahlreiche Karten stammen aus der Hand von Ludwigs und Valeries Sohn, dem späteren königl.-ungarischen Ernährungsminister Ludwig (Lajos) Aladar Fürst zu Windisch-Graetz (1882-1968), der 1925 maßgeblich an der berüchtigten ungarischen Geldwäscheraffäre beteiligt war, in deren Rahmen sich einige Honoritäten um Windisch-Graetz als einen der Köpfe der Irredenta-Bewegung sammelten und Frankreich durch gefälschte französische Francs "heimzahlen" wollten, daß durch die Verträge von Trianon Ungarn mehr als zwei Drittel seines Territoriums und über die Hälfte seiner Einwohner an Rumänien, die Tschechoslowakei, Jugoslawien und Österreich verloren hatte.

Die Karten stammen u. a. aus Backa Topola, Bad Gastein, Bad Reichenhall, Baden bei Wien, Bleder See (auch Veldeser See) mit Schloss Windisch-Graetz, Bozen, Breslau, Brioni, Brixen, Budapest, Cannes, Düsseldorf, Ebergassing, Friesach, Grein, Hallein, Kietrz (deutsch Katscher), Krakau, Landro (Tirol), Lemberg, Liezen, Lovrana, Marienbad, Menton, Monaco, Mošovce, München, Neisse, Nizza, Paris, Ratibor, Rom, Salzburg, San Remo, Schloß Hollenegg (Steiermark), Sylt, Trencsin, Truskawez, Lovran, Üdvözlet Makóról, Vahrn bei Brixen, Venedig und Wien. Zwei weitere Karten stammen von dem Frontabschnitt beim Steinfelder Lager in Pottendorf bei Wien, das im Vorfeld des Russisch-Japanischen Krieges, der ein halbes Jahr später, im Februar 1904/05, ausbrechen sollte, errichtet worden war. Von hier berichtet der dort stationierte, die Greuel des Krieges nicht vorausahnende Windisch-Graetz treuherzig an seiner Mutter: "Gestern in Baden gewesen[,] habe Gfin. Stolberg [...] gesehen, welche Dir sehr viel schönes sagen läßt. Tausend Dank für Deine gnädige Karte. Bin sehr wohl Mutter jetzt allerdings glühend heiß auch die Nächte sind drückend [...]".

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