Ludwig I., Fürst von Anhalt-Köthen (1579-1650). Brief mit eigenh. Zusatz und U. ("E. L. freundwilliger Oheim Ludwig F zu Anhalt").

Köthen, 1. VI. 1649.

1½ SS. auf Doppelblatt. Folio. Mit hs. Adresse (Faltbrief) und papiergedecktem Siegel. Beiliegend ein Kupferstich von Merian mit einer Gesamtansicht der Stadt Köthen (367:118 mm, Frankfurt um 1650).

 2,500.00

An Jobst Günter Gf. zu Barby und Mühlingen (1598-1651) mit der Aufforderung, eine alte Schuld von 65 Reichstalern und 7 Groschen für Trauer- und Begräbniskleider an den Pfarrer von Großpaschleben, "Heinricus Lerzius", auszubezahlen, da durch die Ehe mit der Witwe des früheren Hofschneiders Tobias Werner diese Schuld auf ihn übergegangen sei und er diese nun wegen Kriegsnot einfordern wolle: "Es hat Uns der Andächtige Heinricus Lerzius Pfarrer zu großen Paschleben inhalts angefügter Abschrifft unterthänig angelangt, nach dem bey E. Ld. Hofstadt, er wegen seines erfreiten weibes, unsers hiebevor gewesenen Hofschneiders, Tobias Werners hinterlaßenen witben, wegen verfertigter Traur: und Begräbniskleider noch einen rest von 65 Rthl. 7 g. zufodern, das wir ihme hierunter mit einer gnädigen Vorschrifft zustatten kommen möchten [...]".

Ludwig I. war als "Der Nährende" Begründer, Mitglied Nr. 2 und Vorsitzender der "Fruchtbringenden Gesellschaft", Schriftsteller, hochbedeutender Förderer der Dichtung und des Bildungswesens.

Mit Ausschnitt und Ausriss durch Brieföffnung; zwei Einrisse mit Papier hinterlegt. Sammlervermerk in Blei und in Tinte (verso), papierbedingt etwas gebräunt.

Stock Code: BN#56093 Tag: