Millenkovich, Max von (Pseud. Max Morold), Musikschriftsteller und Direktor des k. k. Hofburgtheaters (1866-1945). "Wiener Theater". Eigenh. Manuskript mit Namenszug im Titel.

O. O. u. D., [1921].

7½ SS. auf 8 Bll. 4to.

 200.00

“Mit Anton Wildgans, dem neuen Burgtheaterdirektor, ist zwar kein geeigneter Dramatiker, kein erprobter Theatermann, wohl aber ein ganzer Mann und ein echter Dichter zur 'Rettung' der 'ersten Deutschen Bühne' berufen worden. Und gerade dies dürfte heute das Wichtigste und Nötigste sein. Denn gespielt wird im Burgtheater (und im zugehörigen Akademietheater) noch immer vorzüglich: an trefflichen, zum Teil bedeutenden, eigenartigen [...] Darstellern, auch an guten, einfallsreichen Spielleitern ist kein Mangel. Aber es fehlt an einer mannhaften Leitung, die keine Rücksichten kennt, nicht der Mode anhängt, nicht von Personen und Parteien abhängig ist, die in ihrer eifersüchtig gewahrten, unbeirrbaren Selbständigkeit nur der Kunst dient, nichts anderes als die Kunst will [...]".

Anton Wildgans war 1921 als Direktor des Burgtheaters bestellt worden, ein Amt, das er bis 1923 und noch einmal zu Beginn der 1930er Jahre ausübte.

Der Sohn des Schriftstellers Stefan von Millenkovich studierte in Wien Rechts- und Staatswissenschaft, arbeitete als Beamter in Kärnten und später im Unterrichtsministerium in Wien. "Seit 1915 war er Mitglied der Kunstkommission, 1917/18 Direktor des Wiener Burgtheaters. Danach schrieb Morold Musik- und Theaterkritiken, propagierte als Redner bei völkischen Veranstaltungen sein 'großdeutsches Bekenntnis' und hatte den Vorsitz der deutschnationalen 'Morold-Runde'. Bekanntheit erlangte er durch seine Opernbücher (u. a. 'Klopstock in Zürich', 1893) sowie als Verfasser zahlreicher Musikerbiographien (u. a. 'Cosima Wagner', 1937). Als Herausgeber der Anthologie 'Dichterbuch. Deutscher Glaube, deutsches Sehen und deutsches Fühlen in Österreich' (1933) schuf er erstmals einen Überblick über das Spektrum der konservativ bis nationalsozialistisch gesinnten Autoren" (DBE). Vgl. auch Kosch X, 1338.

Rechts oben numeriert.