Paul VI., Papst (d. i. Giovanni Montini, 1897-1978). Ms. Brief mit eigenh. U. ("GB Montini").

Vatikan, 18. VII. 1951.

1½ SS. 4to.

 1,200.00

Als Substitut des Vatikanischen Staatssekretariats an Vittorino Veronese, den Generalsekretär und Präsidenten der Azione cattolica und späteren Generaldirektor der UNESCO, mit der Aufforderung, den großen italienischen Iranisten, Islamforscher und Linguisten Alessandro Bausani künftig nicht mehr zu fördern. In dem spannenden Brief berichtet Montini, dass sich Bausani in Teheran aufhalte, um Vetreter der Bahai-Religion zu treffen und die Gründung einer Gemeinde in Italien vorzubereiten. Nach Informationen des iranischen Geheimdienstes, der Bausanis "Aktivität im Iran" ohne dessen Wissen überwachte, reiste dieser mit Devisen, die von der Vatikanbank ausgegeben worden waren. Montini spricht daher eine spezifische Warnung vor Bausani aus und mahnt größere Vorsicht im Allgemeinen ein: "Ritengo doveroso far conoscere tali notizie, per mettere in guardia codesti uffici, al fine di evitare che siano effettuate ulteriori raccomandazioni a favore del Signor Bausani e siano usate in avvenire maggiori cautele nei confronti di chiunque. [...]".

Tatsächlich praktizierte Alessandro Bausani die Bahai-Religion und hinterließ seine private Bibliothek dem Bahai-Weltzentrum in Haifa, Israel. Bausani war einer der bedeutendsten italienischen Islamforscher des 21. Jahrhunderts und besorgte, neben vielen anderen Übersetzungen, eine maßgebliche italienische Koranübersetzung.

Auf Briefpapier mit gedr. Briefkopf.

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