Ruths, Christoph, Schriftsteller (1851-1922). Eigenh. Brief mit U.

Darmstadt, 23. IV. 1898.

4 SS. auf Doppelblatt. 8vo.

 180.00

An den nicht namentlich genannten Musikwissenschaftler, -kritiker und Librettisten Richard Batka mit der Zusicherung seiner Bereitschaft, "den Bürstenabzug Ihres Referates in der gewünschten Richtung durchzusehen [...] Ueber Ihre speciellen Fragen heute wenigstens das Folgende: Vor ein paar Monaten besuchte mich hier ein alter Freund, der einige Jahre als Musikdirigent ausübend thätig gewesen war. Er wußte nichts von jenen Erscheinungen, die ich Musikphantome genannt habe. Er fand es nicht minder sonderbar, daß er keine Musikphantome haben sollte, wo er sich doch an die 40 Jahre musikalisch beschäftigt hatte. Er verließ mich, und wenige Tage darnach kam ein Brief von ihm. Er theilte mir mit, daß er von mir zu einem andern Freund zu Besuch gegangen sei, einem musikalisch gebildeten Herrn, mit welchem er schon seit Jahren gemeinschaftlich musicirte. Dieser zweite sagte ihm dann, daß auch er diese Phantome besitze, er nahm sie als etwas selbstverständliches für alle Menschen an. Sie ersehen hieraus, sowie aus meinem Werk und der Erwiederung in der Stuttgarter Ztg. daß es sicherlich eine große Zahl von Personen mit diesen Phantomen geben muß. Die Menschen sind bis jetzt auf diese Erscheinungen nur nicht aufmerksam gewesen, und zu ihrer Beobachtung gehört vor allem auch eine gewisse Hingabe u. Sammlung! [...]".

Papierbedingt leicht gebräunt. In altem Sammlungsumschlag.

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